Forza, forza, forza St. Pauli! FC St. Pauli – FSV Frankfurt 0:0

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Das wird nur eine kurze Geschichte, aber ich möchte sie nicht vorenthalten. Ich war also letzten Freitag abend  nach längerer Zeit mal wieder beim FC St. Pauli am Millerntor. Gegner war der FSV Frankfurt, eine Mannschaft vom Tabellenende der zweiten Liga und somit eigentlich ein eindeutige Sache, wenn man sich vor Augen führt wie stark St. Pauli diese Saison ist. Der beste Angriff der zweiten Bundesliga und phasenweise sehr starker Kombinationsfußball verwöhnen die Fans da im Stadion mitten in der Stadt neuerdings mit einer fußballerischen Kost, die für viele langjährige St. Pauli Fans doch sehr ungewohnt ist.

Sie stehen zurecht auf Platz 2 und können sich wirklich ernsthaft mit dem Thema Aufstieg auseinandersetzen. Natürlich sollte man dafür seine Heimspiele gewinnen, vor allem gegen Mannschaften aus dem unteren Drittel der Tabelle. Soweit der direkte Weg.

Nun wäre der FC St. Pauli aber nicht der FC St. Pauli, wenn alle Dinge dort logisch ablaufen würden. Für die Fans ist das auch kein Fehler, das ist ein Feature. :)

Die Begegnungen am Freitag finde ich bei Pauli eigentlich immer super, daher freue ich mich auch immer, wenn ich von Freund Stefan ein Ticket bekomme und er mich zu diesen Spielen mitnimmt. Letzte Woche musste ich aber doch mit der Partie erst mal ein bisschen warm werden. Das lag einerseits daran, dass ich keine so besonders tolle Woche hatte und andererseits war es Freitag einfach auch schnatterkalt! Ich weiß nicht wie es euch geht, aber mir reichts jetzt so langsam mit dem Winter! Das war ein paar Wochen ja mal eine ganz nette Abwechslung, sah auch witzig aus, aber irgendwann ist auch gut. Ich würde jedenfalls gerne wieder in ein Stadion gehen ohne zu klappern und ohne mit den Lippen am Bierbecher festzufrieren!

Nun ja. Es wurde eigentlich erst besser als wir endlich auf der Südtribüne angekommen waren und der Einlauf der Mannschaften begann. AC/DC, Hells Bells, ein lautes Stadion voller Wunderkerzen und ab geht die Fahrt. Ein ganz tolles Bild muss ich sagen, die Stimmung war von Beginn an wirklich großartig! – In Anbetracht der Temperaturen auch keine Selbstverständlichkeit denke ich und da hatte ich dann plötzlich auch Bock.

Das Spiel ging dann eigentlich ganz munter los, verflachte aber leider im Minutentakt immer weiter bis man irgendwann nicht mehr so genau sagen konnte, welche Mannschaft jetzt zweiter von oben und welche zweiter von unten ist….

Da die Partie also wenig erwärmend war, haben wir halt so ein bisschen gequatscht und in solchen Momenten stellt man doch nebenbei auch schnell mal fest, dass Bier tatsächlich auch ZU kalt sein kann! Es schmeckte jedenfalls nicht so richtig.

Eine ganz lustige Anekdote am Rande: der FC St. Pauli baut  ja gerade eine neue Haupttribüne und sie sind inzwischen soweit, dass die alte Haupttribüne komplett abgerissen ist. Ich für meinen Teil war doch sehr überrascht, da ich die Haupttribüne bisher immer für einen gut besuchten, überdachten Fahrradständer gehalten habe und daher sehr neugierig war, welche Tribüne denn jetzt wohl nicht mehr da ist. Also der Fahrradständer ist weg.

Jedenfalls ist es am Millerntor guter Brauch von der Südtribüne, den Ultras ausgehend, die anderen Tribünen zum Mitsingen zu bewegen. Die Ultras skandieren “Gegengerade, Gegengerade” und dann folgt so ein schöner Wechselgesang. Da kommt jede Tribüne mal dran und bisher war es immer ein großer Spaß die Leute auf der Haupttribüne zum Aufstehen zu bringen und auch mit denen diese Form von Anfeuerung durchzuziehen. Nun ist die Tribüne halt weg, aber – typisch St. Pauli – sie wird weiterhin angesungen. 😉 Hinter der ehemaligen Haupttribüne gibt es eine Schule und seitdem man aus den Fenstern dort einen ziemlich perfekten Blick auf das Spielfeld hat, sind da wahrscheinlich an Spieltagen mehr Schüler anwesend als unter der Woche. Die Leute in den Fenstern übernehmen also jetzt im Wechselgesang die Rolle der Haupttribüne bis die neue irgendwann ca. 11002, äh 2011 steht.

In der zweiten Hälfte wurde es leider nicht sonderlich besser. St. Pauli bemühte sich redlich, aber mit wenig Durchschlagskraft und auch nicht mit allerletztem Einsatz / Willen. Der FSV Frankfurt stand defensiv gut, die waren aber auch die ganze Zeit mit einem Unentschieden voll zufrieden. So endete es dann letztendlich auch. 0:0, leistungsgerecht, aber als Zuschauer bei Minusgraden natürlich eher enttäuschend.

Insgesamt war das ein ganz schwaches Spiel von St. Pauli und ich habe mich danach so ein bisschen gefragt, ob es der erste Schritt zu so einem typischen FC St. Pauli “ich reisse alles mit dem Hintern wieder ein, was ich vorher mühselig aufgebaut habe” Modell war. Ich glaube es war nie leichter aufzusteigen als in dieser Saison und bei der Ausgangslage müssten sie es eigentlich packen, aber bei St. Pauli weiß man halt nie. It’s a box of chocolate…. 😉

Nach Spielende waren wir noch kurz auf eine Astraknolle im Clubheim, sind dann aber auch relativ schnell aufgebrochen.

Positiv anzumerken ist: Durch das zu kalte Bier bin ich wirklich erstmalig nach einem Freitagabendspiel am Millerntor nahezu unbeschädigt nach Hause gekommen. Das war sozusagen eine absolute Premiere, aber auch gar nicht so schlecht, denn am nächsten Tag ging es ja früh morgens nach München…. Bayern – Dortmund. 😉

Bericht folgt.

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